Die erwachte Beziehung – Das Leben schreibt sich selbst

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So eine Begegnung passiert plötzlich, ungeplant und ungesucht. Peng! Unaufgefordert platzt jemand in dein Leben und verändert alles.

Beide fühlen und sehen sich in ihrer Tiefe sofort, ganz gleich, wie sehr man auch versucht, sich selbst zu verstecken.

Aus zwei individuellen Gedanken
scheint ein gemeinsamer zu werden.

Blicke, Seelen und Körper berühren sich augenblicklich ganz sanft und zart. Obwohl viel geredet wird, braucht es eigentlich kaum Worte, um sich zu verstehen. Man schaut nach dort draußen in die selbe Richtung und noch bevor man etwas zeigen oder erklären muss, hat der Andere es schon längst genauso gesehen.

Selbst gegenseitig erkennt man sich sehr schnell,
auch all das, was das Gegenüber noch nicht zeigen will.

Das Leben hat scheinbar zwei Menschen mit einem Zauberstab berührt und nun strahlen sie in grellem Licht zusammen. Auf dieses irre Fühlen, ohne einander zu brauchen, das Leben teilen zu können, selbst auf Entfernung, dieses Vertrauen, ohne viel zu sagen und dieses Liebhaben, ohne festzuhalten, hat einen niemand vorbereitet.

Das Feuer, was jede Sekunde des Tages brennt, vernichtet alles vorher Erfahrene und jegliche Konditionierung, wie Liebe oder Partnerschaft zu sein hat. Es setzt sich ganz frech darüber hinweg.

Falscher Stolz wird über Bord geworfen, unnötige Auseinandersetzungen, kleinliche Kritik an dem Anderen und Dramen werden vermieden, weil man die gemeinsame Zeit einfach besser zu nutzen weiß.

Kein Verbiegen, kein Ziehen und Verändern, stattdessen begeistert und inspiriert man sich gegenseitig. Man trägt das Geschenk, was das Leben einem gegeben hat, wie kostbares Porzellan, damit es nicht zerbricht.

Dieses wahnsinnige Gefühl, was jede Zelle des Körpers zu fluten scheint, lässt einen auch verrückte Dinge tun.

Verrückt allerdings nur für die Welt dort draußen, denn für einen selber stellen sie gar nichts Besonderes dar. Es geschieht einfach, weil diese Liebe natürlich ist, weil nichts zurückgehalten oder verdrängt werden muss und weil sie keine Vorschriften oder Regeln befolgt. Sie ist einfach da und fließt.

 

Wir können keinem die Schuld dafür in die Schuhe schieben, dass unsere Träume ständig scheitern. Wir wurden einfach dazu erzogen mit angezogener Handbremse durchs Leben zu gehen. Lynn Grabhorn verrät Ihnen wie Sie Ihre Gefühle zum machtvollen Verbündeten machen – hier weiter.

Für mich war vor allem unfassbar, dass bei keinem Abschied ein neues Date vereinbart werden musste. Es stellte sich nie die Frage: „Wann sehen wir uns wieder?“ Es gab keine langfristige Verabredung für ein nächstes Mal. Nie! Nur Blicke und irgendwie ganz tief drin das Wissen, dass das nächste Mal irgendwann sein wird. Und man sah und traf sich wieder. Spontan, kurzentschlossen und ohne Diskussionen um Termine und Orte. Man flog irgendwie gemeinsam, mit dem Leben als Rückenwind, so verdammt leicht und unkompliziert. Ja, für mich gehört all das zu einer natürlichen Begegnung.

Aber weißt du, so eine ganz andere Liebe macht auch Angst.

Ich jedenfalls hatte fürchterliche Angst. Ich kannte so etwas nicht und verlor jede Kontrolle darüber, wo diese Begegnung hinführen könnte. Ich traute dieser Liebe nicht, obwohl sie mich jeden Tag wieder einholte. Aber ich hielt die Angst aus und stellte mich ihr immer wieder in den Weg. Ich wollte schließlich mit diesem Menschen dorthin fliegen, wo mir von dieser Liebe schwindlig werden würde, egal, wo das sein sollte. Da war für Angst kein Platz.

Was aber, wenn der Andere diese Angst nicht aushält?

Wenn sie ihn unsicher werden lässt, ob all das richtig ist?

Wenn er plötzlich im gemeinsamen Flug langsamer wird und zurückbleibt?

Was, wenn die zusammen gelebte Zeit für ihn nur zu einem kurzen Ausflug, einem Trip, in diesen Zauber geworden ist, aus dem die Welt dort draußen ihn wieder an sich reißt?

Vielleicht ziehen ihn Sicherheit, Überschaubarkeit und auch das Brauchen und Gebrauchtwerden wieder zurück. Zurück in eine Welt, die er zwar mit dir verlassen wollte, die er aber bereits kennt und wo er sich besser zurechtfindet, als auf einem ungeplanten und nicht vorhersehbaren Weg mit dir.

Ja, dann wird er wenden und dich allein zurücklassen. Er wird dorthin zurückkehren, wo du ihn einst abgeholt hast.

Du brauchst ihm keine Fragen stellen, deren Antworten du selber weißt. Dir bleibt nichts anderes übrig, als ihm hinterherzusehen, wenn er wieder dort landet, wo er damals seine Flügel ausbreitete, um deine Liebe anzunehmen und mit dir zu fliegen.

Aus der Ferne wirst du sein Leuchten suchen, welches euch mit deinem zusammen doch so wunderbar den Weg erhellt hatte. Furchtbar viele Tränen wirst du lange und leise weinen, aber selbst jetzt kein Gezeter veranstalten oder Tragödien kreieren.

Dir bleibt nur, zu akzeptieren, auch wenn es verdammt weh tut. Vielleicht dreht er sich noch einmal zu dir um. Dann wird er sicherlich deine stummen Schreie in deinen Augen lesen können, die ihm sagen:

„Hey, komm. Lass uns weiter fliegen. Vergiss nicht unsere verrückte Zeit, unser Fühlen, unsere Träume, Wünsche und Ideen!“

Aber er wird es vergessen. Vielleicht will er sogar dich irgendwann vergessen, weil nun alles wieder ruhiger und beständiger in seinem Leben ist, als deine Neugier und dein unsagbarer Lebenshunger.

 

Ich werde meine Flügel von einigen unserer Träume und Ideen befreien müssen, weil sie für mich allein zu schwer zu tragen sind. Dann kann ich auch endlich allein weiter fliegen.

Aber wer weiß, vielleicht spreizt auch er irgendwann erneut seine Flügel und lässt sich wieder vom Wind des Lebens treiben. Dann wäre es möglich, dass wir uns noch einmal begegnen. Verabredet sind wir zwar nicht…

… aber das waren wir ja noch nie.

Aus dem Buch: “Das Leben schreibt sich selbst”

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